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Es kann ausgesprochen mühsam sein, den Rasen im Garten an heißen Sommermonaten mit einem Gartenschlauch zu bewässern. Eine Rasensprinkleranlage vereinfacht die Rasen- und Gartenbewässerung immens. Allerdings muss man vorab etwas mehr Arbeit investieren, um die Rasensprinkler an passenden Stellen zu platzieren und das System nach der Planungsphase zu realisieren. Aber die Mühe lohnt sich.
Die einzelnen Komponenten einer Rasensprinkleranlage
Jede Sprinkleranlage benötigt zunächst einmal eine Wasserquelle. Dabei kann es sich um einen Wasserhahn mit Anschluss ans Trinkwassersystem handeln. Als alternative Wasserversorgung für die Rasensprinkler eignet sich ein Wassertank, der über die Dachentwässerung mit Regenwasser gefüllt wird. Von der Wasserquelle zweigt dann ein Verlegerohr, ein Schlauch oder ein Rohrsystem ab, der oder das das Wasser zu den Sprinklern bringt.
Von dort aus erreicht es den Rasen. Bei einer Rasensprinkleranlage mit Wassertank erzeugt eine leistungsstarke Gartenpumpe den benötigten Druck dafür. Einfache Systeme für die Rasenbewässerung bestehen nur aus einem Schlauch, der zu einem oberirdisch aufgestellten Rasensprenger führt. Für kleinere Rasenflächen kann das vollauf genügen. Bei größeren Gärten stößt solch ein System zu Rasenbewässerung aber schnell an seine Grenzen.
Komplexer sind Anlagen mit mehreren unterirdisch verlegten Rohren und mehreren Versenkregnern. Ein Versenkregner befindet sich im inaktiven Zustand nahezu vollständig unter der Erdoberfläche. Erst wenn die Rasenbewässerung startet, schiebt ihn der Wasserdruck heraus und sobald die Rasenbewässerung wieder stoppt, verschwindet der Versenkregner erneut. Auch komplexe Beregnungsanlagen kann man manuell über ein Hauptventil steuern. Sie können aber auch mit einer Zeitschaltuhr oder einem Bewässerungscomputer verbunden sein, der die gesamte Gartenbewässerung steuert. Übrigens: Neben der Rasenbewässerung lässt sich über solch ein System auch die Tröpfchenbewässerung einzelner Pflanzen oder Beete realisieren. In einem modernen automatisierten Bewässerungssystem kann man einen Garten in verschiedene Sektoren einteilen und für jeden Sektor gesondert Bewässerungszeiten eingeben. Über Sensoren wie Bodenfeuchte- und Regensensoren können zudem Umgebungsbedingungen in die Steuerung der Rasenbewässerung einfließen.
Gründliche Planung der Rasenbewässerung
Bei einer Rasensprinkleranlage muss man etwas Zeit in die Planung investieren. Das Ziel der Planung sollte es sein, einerseits den gesamten Rasen optimal zu bewässern, sodass jeder Teilbereich weder zu viel noch zu wenig Wasser erhält. Beeinflussen kann man das mit der Auswahl und Einstellung der Regner. Einstellgrößen eines Sprinklers kann man wiederum mit der Auswahl der passenden Düse verändern. Zu den wichtigen Eigenschaften einer Düse gehören der Sprühwinkel, in dem eine Rasenfläche bewässert wird, und die Wurfweite. Wenn bei Düsen ein Winkel von 0 bis 360 Grad einstellbar ist, reicht die Bandbreite von einem punktgenauen Sprühen bis zum Sprühen im Vollkreis. Wie der Wasserdurchsatz in Litern pro Stunde ist auch die Sprühweite immer abhängig vom Wasserdruck, mit dem das Wasser in der Rasensprinkleranlage den Sprinkler erreicht. Der ist meistens nicht gleich dem Ausgangsdruck, weil Schlauchlänge und -durchmesser zu Druckverlusten führen. Das muss man bei der Planung berücksichtigen.
Wichtig bei Kauf und Planung: Arten und Anordnung der Regner
Es gibt verschiedene Arten von Regnern für eine Rasensprinkleranlage. Auch das ist wichtig. Unterschieden werden unter anderem Rotorsprinkler und Sprühkopfsprinkler. Sprühkopfsprinkler sind in der Regel für kleinere Rasenflächen geeignet, die sie mit einem feinen Wassernebel bewässern. Wichtige Kennzahlen der Versenkregner sind der benötigte Arbeitsdruck, die Durchflussmenge und die Wurfweite, wobei bei allen drei Werten Bandbreiten angegeben werden, für Wurfweiten beispielsweise 4,6 bis 10,7 Meter. Hier zeigt sich schnell: Die Bandbreite ist groß. Wie groß die Wurfweite der Rasensprinkler tatsächlich ist, hängt unter anderem vom Wasserdruck ab. Dabei gilt: Düsen können Wurfweiten bei einem Versenkregner reduzieren, aber kaum vergrößern.
Um jeden Winkel der Rasenfläche im Garten zu erreichen, ist die richtige Anordnung der Versenkregner im Sprinklersystem wichtig. Zur Auswahl stehen unter anderem die Quadrat- und die Dreiecksformation. Bei der Quadratformation platziert man Regner zunächst an den Rändern und Ecken der Rasenfläche und bildet anschließend ein quadratisches Gitter mit Versenkregnern auf dem Rasen. Bei einer Dreiecksformation werden die Versenkregner so platziert, dass jeweils drei von ihnen ein Dreieck bilden. Bei gleichem Druck und gleicher Durchflussmenge ist die Niederschlagsmenge pro Fläche bei einer Dreiecksformation in der Regel etwas höher als bei einer Quadratformation.
Rasensprinkleranlage: selber bauen oder Fachleute beauftragen?
Natürlich kann man es sich einfach machen und lässt einen professionellen Betrieb für Gartengestaltung die Rasensprinkleranlage bauen. Die Fachleute setzen Rohr an Rohr, wählen die passenden Sprinkler aus und installieren so das optimale System für die Rasenbewässerung. Sind echte Experten am Werk, kann man sich sicher sein, dass solch eine Rasensprinkleranlage ihren Zweck vollauf erfüllt. Der Nachteil: Sie ist vergleichsweise kostenintensiv, denn natürlich muss man die Arbeitskosten zahlen. Preisgünstiger wird die Rasensprinkleranlage, wenn man sie selbst installiert. Das ist durchaus machbar. Allerdings hat man hier deutlich mehr Arbeit mit dem eigenen Bewässerungssystem.
Vor allem der für das Platzieren der Verlegerohre nötige Bodenaushub kann anstrengend sein, auch wenn die ausgehobenen Gräben oft nicht tiefer als etwa 30 Zentimeter sein müssen. Um ein Verlegerohr für die Rasensprinkleranlage zu platzieren, entfernt man zunächst die Grasnarbe. Dabei sticht man einzelne Rasenstücke so aus, dass man sie später wieder einsetzen kann. Dann gräbt man den Graben in der benötigten Tiefe und setzt die Verlegerohre ein. Anschließend wird der Graben wieder zugeschüttet und die Grasnarbe wieder aufgelegt und festgeklopft.
Für eine effiziente Rasensprinkleranlage ist es oftmals sinnvoll, zunächst ein größeres Hauptrohr zu verlegen, das Wasser beispielsweise aus dem Wassertank aufnimmt. Existiert der Tank noch nicht, wird man zunächst eine Anlage mit IBC-Container und Regendieb bauen müssen, die das Regenwasser aus der Dachentwässerung in den Tank leitet. An den Tank schließt man das Hauptrohr an. Von diesem Hauptrohr zweigen kleinere Rohre ab, die die Rasensprinkler in den einzelnen Bereichen des Gartens mit Wasser versorgen.