Bei der Lagerung und dem Transport von Flüssigkeiten spielt nicht selten die Temperatur eine große Rolle. Je nach herrschender Außentemperatur kann eine Flüssigkeit nämlich auch in einem geschlossenen Behälter ihre Viskosität verändern – vor allem dann, wenn es zu warm oder kalt ist. Um dem vorzubeugen, ist es sinnvoll, einen Fassheizer zu verwenden. Wie dieser funktioniert, welche Varianten es gibt und worauf es dabei ankommt, können Sie hier lesen.
Fließfähigkeit von Inhalten
Die Vikosität, also die Fließfähigkeit, spielt bei Flüssigkeiten eine nicht zu unterschätzende Rolle. Das gilt natürlich vor allem dann, wenn eine Flüssigkeit in Maschinen zum Einsatz kommt oder maschinell weiterverarbeitet wird. Ist sie nämlich zu zähflüssig, kann das zu erheblichen Beeinträchtigungen führen. Die Fließfähigkeit wiederum ist von der Temperatur abhängig. Ganz allgemein lässt sich sagen: Bei Kälte sinkt sie, bei Wärme steigt sie. Damit aber lässt sie sich auch über die Zuführung von Wärme regulieren. Da Flüssigkeiten häufig in einem Fass gelagert werden, bietet sich eine Art Heizung dafür förmlich an. Tatsächlich ist ein Fassheizer genau das. Er sorgt von außen für eine bestimmte Temperatur im Behälter, die sich dann natürlich auch auf dessen Inhalt auswirkt. Klar, dass damit eine Fassheizung vor allem im Winter zum unentbehrlichen Hilfsmittel wird, das nicht nur für Sicherheit sorgt, sondern oft auch eine reibungslose Produktion aufrechterhält.
Das Prinzip von Omas Heizdecke neu gedacht
Wir alle erinnern uns vielleicht noch daran, dass Oma im Winter gerne mal mit einer Heizdecke ins Bett gegangen ist. Die Decke sorgte für wohlige Wärme und ließ sie die Kälte schnell vergessen. Im Prinzip ist ein Fassheizer nichts anderes als die Weiterentwicklung so einer Heizdecke. Er wird von außen um das Fass gelegt bzw. daran befestigt und erwärmt es. Die Wärme erzeugen Heizelemente, die in der Decke verbaut worden sind.
Diese heizen sich durch die Zufuhr von Strom auf. Während Omas Heizdecke in der Regel aber nur über wenige Wärmestufen verfügte, lässt sich die Temperatur bei einer modernen „Fassheizdecke“ idealerweise mittels Thermostat stufenlos einstellen. Die Spanne reicht dabei heute meist von null bis 200 Grad Celsius. Welche Temperatur tatsächlich benötigt wird, hängt natürlich vom Medium ab. Unterschiedliche Flüssigkeiten haben nämlich auch unterschiedliche Viskositäten. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass ein Fassheizer nichts anderes als eine Art Heizmantel ist. Seine wichtigste Aufgabe besteht darin, durch Strom zu beheizen. Eine Alternative zum Heizmantel ist übrigens die Fassbodenheizung. Bei ihr erfolgt das Beheizen von unten, also vom Boden der Fässer aus. Das einzelne Fass wird also nicht komplett umhüllt. Zuletzt reichen in vielen Bereichen einfach Thermoschutzhüllen für Paletten oder Fässer aus!
Fässer mit Fassheizung versehen – unterschiedliche Varianten
Fassheizer ist nicht gleich Fassheizer. Es gibt vielmehr unterschiedliche Varianten, die als Heizung für ein Fass dienen können. Das grundsätzliche Prinzip dahinter verändert sich dabei allerdings nicht. Die Unterschiede betreffen vielmehr die Leistungsfähigkeit der Heizung, ihre Funktionalität und nicht zuletzt auch das Material, aus dem der Heizmantel gefertigt wurde. Meist besteht der Mantel selbst heute aus einer Mischung verschiedener Materialien. Am häufigsten kommen dabei Silikone und Glasgewebe zum Einsatz. Diese Kombination sorgt einerseits dafür, dass der Mantel nicht starr ist, sondern sich flexibel an das Fass anpassen lässt. Andererseits erwärmt sie sich gut, speichert die Wärme und isoliert. Befestigt wird der Mantel meist über ein Befestigungssystem, das im Kern aus Schnellspanngurten besteht.
Wie bereits erwähnt hängt die benötigte Temperatur von der Flüssigkeit ab, die im Fass gelagert werden soll. Wer etwa nur verhindern möchte, dass Wasser oder Milch einfrieren, benötigt daher auch keine Fassheizung, die sich auf bis zu 200 Grad Celsius aufheizen lässt. Hier sind Produkte mit einer Heizfähigkeit bis maximal 100 oder 120 Grad vollkommen ausreichend. Bei Ölen, Farben oder Lacken kann das hingegen vollkommen anders aussehen. Bei ihnen sind höhere Temperaturen und damit auch mehr Leistung gefordert. Um einen Fassheizer möglichst vielseitig verwenden zu können, sollte man übrigens beim Kauf darauf achten, dass er über ein Thermostat verfügt. Dadurch lässt sich die Temperatur nämlich stufenlos regulieren und individuell anpassen. Schlussendlich kommt es auch noch auf die passende Größe des Mantels an. Sie richtet sich nach der Größe bzw. dem Fassungsvermögen des Fasses. Üblicherweise sind Größen zwischen 20 und 200 Liter erhältlich.
Ganz ohne Geduld geht es nicht – Fässer aufheizen
Fassheizer sind zweifellos ungemein funktionale Produkte. Allerdings funktionieren sie nicht von jetzt auf gleich. Die Heizelemente in ihrem Inneren müssen sich zunächst einmal aufheizen. Das erfordert eine gewisse Zeit. Diese kann je nach Größe und Leistungsfähigkeit bzw. der benötigten Temperatur zwischen fünf und 48 Stunden schwanken. Soll also ein Heizmantel zum Einsatz kommen, spielt auch die Planung eine gewisse Rolle. Da eine kurzfristige Verwendung meist nicht funktioniert, muss von vorneherein ein zeitlicher Puffer einkalkuliert werden. Maßgeblich dafür ist immer der Zeitpunkt, bis zu dem die Flüssigkeit im Fass die gewünschte Temperatur erreicht hat. In den Anleitungen bzw. Handbüchern, die zu jeder Fassheizung mitgeliefert werden, finden sich dazu konkrete Angaben und Beispiele.
Fassheizer im alltäglichen Einsatz: Was es zu beachten gilt
Wenn es sich nicht gerade um eine Fassbodenheizung handelt, wird eine Fassheizung ein Fass immer komplett umhüllen. Damit sie funktioniert, ist außerdem eine durchgängige Stromversorgung nötig. Und das wiederum bedeutet, dass vom Mantel ein Kabel wegführt. Es versteht sich von selbst, dass beides die Transportabilität des Fasses in einem nicht unerheblichen Maße einschränkt. Auch dieser Umstand muss deshalb im Zusammenhang mit der Einsatzplanung berücksichtigt werden. Darüber hinaus spielt im Übrigen auch noch eine Rolle, ob die Lagerung draußen oder in einem geschlossenen Raum erfolgt. Ein Fassheizer, der im Freien verwendet werden soll, muss gewisse Sicherheitsanforderungen erfüllen. Nicht jeder Heizer ist deshalb für den Außeneinsatz geeignet.
Fassbodenheizung als praktische Alternative?
Auf den ersten Blick erscheint eine Fassbodenheizung als clevere Alternative zu einem Mantel, wenn es darum geht, Fässer zu beheizen. Da die Umhüllung fehlt, lässt sich ein Fass damit viel leichter transportieren. Auch das Anlegen der Umhüllung entfällt. Der betreffende Behälter muss lediglich auf eine Art Heizplatte gestellt werden – fertig. Das Problem daran ist nur, dass eine Fassbodenheizung weniger effektiv ist, als ein Heizmantel. Die Wärmezufuhr erfolgt hier nämlich nur von unten über eine relativ kleine Fläche. Folglich dauert es unabhängig von der Leistungsfähigkeit auch deutlich länger, bis die gewünschte Innentemperatur erreicht wird. Ist hingegen das komplette Fass flächendeckend umhüllt, erfolgt dieser Vorgang schneller und auch nachhaltiger. Ganz zu schweigen davon, dass in den meisten Fällen auch weniger Strom dafür benötigt wird. Letztlich geht es also um eine Abwägung zwischen Praktikabilität und Effektivität.