Ein Garten ohne Wasseranschluss macht in der Regel keinen Sinn, ist Wasser doch das Lebenselixier aller Pflanzen, ohne das nichts geht. Fehlt der Anschluss oder ist er zu weit weg, bleibt einem Gartenbesitzer meist nichts anderes übrig, als eine Leitung zu verlegen. Dazu braucht es nicht für alle Arbeiten einen Fachmann, man kann vieles auch selbst machen. Wie es geht und worauf dabei unbedingt zu achten ist, können Sie hier lesen.
Der richtige Wasseranschluss
Die allermeisten Häuser sind hierzulande über eine sogenannte Kaltwasserleitung an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Über sie wird Trinkwasser in den Haushalt gespeist. Klar, dass dieses Wasser auch für die Gartenbewässerung verwendet werden kann. Dazu muss es aber auch einen Wasseranschluss im Außenbereich geben, da wohl kaum jemand einen Schlauch von der Wohnung durch Fenster oder Türen nach draußen führen wird, um den Rasen und das Gemüse zu gießen zu können. Oft kommt es auch vor, dass zwar ein Außenanschluss vorhanden ist, dieser aber sehr ungünstig liegt. In beiden Fällen kommt man deshalb nicht darum herum, eine neue Wasserleitung zu installieren. Dies ist nicht sonderlich kompliziert, wenn man ein paar grundlegende Regeln beachtet. Viele dabei anfallende Arbeiten kann man selbst erledigen. Allerdings macht es durchaus Sinn, den Übergang von der sich im Haus befindlichen Wasseruhr zur neuen Leitung von einem Fachmann ausführen zu lassen. Und auch das Gesamtkonzept sollte von einem Profi zumindest in Augenschein genommen werden, damit es auch wirklich klappt mit dem Wasseranschluss im Garten.
Wie man eine Wasserleitung verlegt
Ein Wasseranschluss im Garten ist weit mehr als nur das Anbringen eines Wasserhahns, aus dem dann Wasser entnommen werden kann. Bevor der Hahn installiert wird braucht es nämlich eine Zuleitung, mit der eine Verbindung zur öffentlichen Wasserversorgung hergestellt wird. Und das wiederum bedeutet, dass zunächst einmal eine Wasserleitung verlegt werden muss. Dabei wird in den allermeisten Fällen das bereits installierte Rohrsystem im Haus angezapft – und zwar immer nach der Wasseruhr. Der Bereich vor der Wasseruhr darf nicht angetastet werden. Dieser Bereich ist gewissermaßen tabu und obliegt ausschließlich dem jeweiligen Wasserversorger. Weil ein derartiges Anzapfen Folgen für das gesamte System haben kann, empfiehlt es sich, damit einen Fachmann zu beauftragen, um später keine bösen Überraschungen zu erleben. Er weiß nämlich genau, wo und wie man ansetzen muss, damit das System nicht gestört wird. Von diesem Ansatzpunkt aus wird die neue Leitung dann in Freie geführt. Dabei kann es sein, dass ein Mauerdurchbruch erforderlich ist, der sich ohne Spezialwerkzeuge nicht bewerkstelligen lässt. Auch hier macht der Einsatz eines Profis Sinn.
Das Verlegen der Wasserleitung kann man hingegen selbst vornehmen. Dazu muss man zunächst wissen, dass Wasserleitungen im Boden immer frostfrei verlegt werden. Sie müssen also in einer Tiefe von mindestens einem Meter eingegraben werden, damit im Winter der unumgängliche Bodenfrost keine Gefahr für sie wird. Folglich gilt es zunächst einmal einen entsprechend tiefen Schacht auszuheben, der in möglichst gerader Linie zu dem Ort führt, an dem man vorhat, den neuen Anschluss zu montieren. Ist der Schacht bzw. Graben ausgehoben, werden darin die Rohre platziert. Als Material hat sich dafür mittlerweile Kunststoff durchgesetzt. Gegenüber Metallrohren bietet er viele Vorteile. So korrodiert er beispielsweise nicht, hält tendenziell länger und erschwert es auch Bakterien, sich im Inneren der Rohre festzusetzen. Für einen Wasseranschluss im Garten eignen sich vor allem zwei Kunststoffe – nämlich Hart-Polyvinylchlorid (PVC-U) und Polyethylen mit einer hohen Dichte (HDPE). Rohre aus diesen Kunststoffen sind problemlos erhältlich. Beim Kauf sollte man unbedingt darauf achten, dass sie für Kaltwasserleitungen ausgelegt sind. Die Verbindung einzelner Rohrstücke erfolgt durch einfaches Zusammenstecken. Die Nahtstellen müssen allerdings meist zusätzlich abgedichtet werden. Beim Montieren können übrigens auch Abzweigungen oder Abbiegungen integriert werden. Es empfiehlt sich aber, das neue Leitungssystem nicht zu kompliziert zu gestalten. Die Rohre werden direkt und ohne Unterbau im Erdreich verlegt.
So wird der Wasseranschluss am Ende montiert
An irgendeiner Stelle im Garten muss die im Boden verlegte Leitung dann wieder an die Oberfläche geführt werden. Dazu nutzt man dann am besten ein Metallrohr, an das ein Wasserhahn montiert werden kann. An den Übergang zwischen Kunststoffrohr und Metallrohr wird dafür einfach ein Rohrstück im 90-Grad-Winkel montiert, an das wiederum das Metallrohr aufgesetzt werden muss. Das Metallrohr sollte mindestens einen Meter über die Bodenoberkante hinaus reichen. Auch an das obere Ende dieses Rohres kommt ein Rohrstück im 90-Grad-Winkel – und daran wird schließlich der Wasserhahn angebracht. Die Gesamtlänge des Metallrohres ist natürlich abhängig von der Tiefe, in der die Rohrleitung vergraben wurde. Eine Mindestlänge von zwei Metern sollte es schon sein. Die Standfestigkeit wird dadurch erreicht, dass mindestens die Hälfte des Rohres von Erdreich umschlossen wird. Es kann zusätzlich durch eine Stütze stabilisiert werden. Mit einem Schlauch und dem passenden Schlauchzubehör ist die Wasserentnahme anschließend kein Problem mehr.
Die passende Stelle für den neuen Anschluss finden
Wir ein neuer Wasseranschluss im Garten geschaffen, spielt der Standort natürlich eine ganz besonders wichtige Rolle. Man tut deshalb gut daran, ihn sich schon im Vorfeld genau zu überlegen. Er sollte vor allem zwei Voraussetzungen erfüllen. Zum einen sollte er so gewählt sein, dass sich mittels Schlauch und Schlauchzubehör von dort aus jede Stelle im Garten gegossen werden kann. Zum anderen sollte dieser neue Wasseranschluss aber auch in möglichst direkter Linie vom Haus aus erreichbar sein. Denn: Eine Wasserleitung um viele Ecken herumführen zu müssen verkompliziert die Sache nur und erhöht den Arbeits- und Materialaufwand erheblich.