Gartensensor im Garten
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Wettersensoren für die Bewässerung nutzen

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Die richtige Bewässerung von Pflanzen trägt entscheidend dazu bei, dass ein Garten in heißen Sommermonaten ausreichend Wasser erhält. Bewässert man Pflanzen allerdings zu viel oder zum falschen Zeitpunkt, schadet man ihnen mitunter sogar. Wettersensoren können das verhindern, indem sie Daten aus der Umgebung wie die Bodenfeuchte, Niederschläge oder Frost aufnehmen und das halb- oder vollautomatisierte Bewässerungssystem gegebenenfalls stoppen.

Pflanzen benötigen unterschiedlich viel Feuchtigkeit

Wasser ist unverzichtbar für Pflanzen. Zu viel Wasser schadet aber den meisten, wobei der Wasserbedarf verschiedener Pflanzenarten natürlich sehr unterschiedlich ist. So können sogenannte Sukkulenten beispielsweise mit dicken fleischigen Blättern Wasser speichern und sind deshalb bestens für Trockenzeiten geeignet. Sie benötigen eine viel geringere Wasserzufuhr als Pflanzen wie Hortensien, die einen relativ hohen Wasserverbrauch haben. In heißen Sommermonaten spielt auch die Art der Wurzeln eine Rolle. Da Feuchtigkeit in oberen Bodenschichten schneller verdunstet, benötigen Flachwurzler an heißen Tagen eine stärkere Bewässerung als Tiefwurzler. Im Gemüsebeet haben unter anderem Mais, Kopfsalat und Spinat flache Wurzeln, während die Wurzeln von Spargel und Tomaten viel tiefer in den Erdboden reichen.

Gartenbesitzer sollten in ihren Gärten regelmäßig auf Indizien zu hoher Feuchtigkeit achten. Frühzeitig welkende herabhängende Blätter können für geübte Gärtner ebenso ein Hinweis auf zu feuchte Böden sein wie fauliger Geruch in der Nähe der Pflanzen. Das Problem dabei: Alle Symptome können durchaus auch andere Ursachen haben. Im Zweifelsfall bohrt man ein kleines Loch in den Boden und prüft mit dem Finger, wie feucht oder trocken der Boden ist.

Hand schneidet welkes Blatt ab
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Bewässern kann bisweilen problematisch sein

Wann und wie stark Gartenpflanzen bewässert werden müssen, hängt natürlich nicht alleine von ihrem jeweiligen Wasserbedarf ab, sondern auch von verschiedenen Umgebungsfaktoren. Natürlich spielen das Wetter und Außentemperaturen eine Rolle, weshalb Wettersensoren sehr nützlich sind. Aber auch die Art des Bodens hat Einfluss. In sandigen Böden versickert das Wasser schneller als in lehmigen. Dieselbe Menge Wasser kann also im Sandboden richtig und im Lehmboden bereits zu viel sein. Aus diesen Gründen kann ein Befeuchten der Gartenpflanzen bisweilen problematisch werden, wenn es zum Beispiel bei Niederschlag geschieht. Einerseits handelt es sich natürlich um eine Verschwendung des Wassers aus dem Trinkwasseranschluss oder aus einem Regentank oder IBC-Container. Andererseits kann die den Pflanzen gespendete Wassermenge ihren Bedarf übersteigen und damit zu Schäden führen. Wettersensoren helfen dabei, genau das zu verhindern.

Frau gießt Gartenblumen
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Was ist ein Wettersensor und was misst er?

Ein Wettersensor ist immer ein Messgerät, das Umgebungsdaten misst. Diese Messwerte fließen in das Bewässerungssystem ein und können so dazu beitragen, überflüssiges oder gar schädliches Bewässern zu verhindern. Das hat der Regensensor mit dem Bodenfeuchtesensor und dem Frostsensor gemeinsam. Sie unterscheiden sich aber natürlich in dem, was sie messen. So registriert der Regensensor als Wettersensor Niederschläge und stoppt die Bewässerung, wenn es regnet. Der Frostsensor registriert frostige Böden und kann so ein Bewässern verhindern, das den Gartenpflanzen schadet und eventuell das Risiko, auf dem Weg neben der Bewässerung auszurutschen, deutlich steigert. Dagegen misst der Bodenfeuchtesensor die Feuchtigkeit im Boden und kann so das Bewässern eines bereits sehr feuchten Bodens stoppen.

Regensensor RSD-BEX     Bodenfeuchtesensor SMRT-Y

Nicht jeder Bodenfeuchtesensor arbeitet genau gleich

Wettersensoren zum Messen der Bodenfeuchtigkeit sind ein gutes Beispiel dafür, dass dieselbe Art von Sensor von verschiedenen Marken bisweilen trotzdem etwas unterschiedlich funktioniert. Bei den Bodenfeuchtesensoren gibt es Varianten, die die Messwerte zur Bodenfeuchte „nur“ vor dem Start einer Bewässerungsphase an das Steuergerät weiterleiten. Liegt der Messwert unter dem eingestellten Maximalwert, startet das Bewässerungssystem. Liegt er darüber, wird der Start verhindert. Andere Wettersensoren messen die Bodenfeuchtigkeit auch während des Bewässerns und stoppen gegebenenfalls den laufenden Betrieb.

Unterschiede gibt es auch bei anderen Wettersensoren, wie etwa dem Regensensor. Hier existieren optische Systeme. Sie bemerken einfach nur, wenn es regnet: nicht jedoch, wie viel es regnet. Falls Regen fällt, wird das Bewässerungssystem gestoppt. Das kann bei vollautomatischen Systemen nachteilig sein, wenn das Bewässern stoppt, obwohl es nur wenig regnet. Im ungünstigen Fall erhalten die Pflanzen im Garten dann zu wenig Wasser. Im Handel findet man allerdings auch den Niederschläge messenden Wettersensor, der Niederschlagsmengen berücksichtigt. Unterschiede bei den Sensoren gibt es darüber hinaus beispielsweise beim Anschluss. Manche funktionieren mit Funk, andere mit Kabel. Beides halt Vor- und Nachteile. Das Funksystem ist etwas anfälliger, während man beim kabelgestützten System immer planen muss, wie man die Kabel verlegt.

Beregnung im Garten
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Wettersensoren: gut für halb- und vollautomatische Systeme

Mit Sensoren ausgestattete Systeme sind in der Regel an einen Bewässerungscomputer angeschlossen, der die Messwerte auswertet. Solch ein System kann beispielsweise wie folgt aufgebaut sein: Eine Pumpe pumpt bei Start des Systems gesammeltes Regenwasser aus einem als Wassertank genutzten IBC-Container in ein unterirdisches Leitungssystem. Von dort aus gelangt es zu Abnehmern wie Regnern, Einzeltropfern und Tropfschläuchen, die es an die Pflanzen im Garten verteilen. In solch ein System kann man einen Bewässerungscomputer integrieren. Er öffnet und schließt Ventile, um die Wasserzufuhr auf diese Weise zu steuern.

Solche Systeme können halb- und vollautomatisch arbeiten. Mit dem Computer lässt sich das System einerseits manuell starten und stoppen. Andererseits kann man Bewässerungszeiten einprogrammieren, zu denen das System automatisch mit dem Bewässern beginnt. Wettersensoren wie Regen-, Bodenfeuchte- und Frostsensor lassen sich bei beiden Varianten einsetzen. Ist man vor Ort und startet die Bewässerung manuell, stoppt der Computer sie automatisch, wenn Messwerte aus den Wettersensoren wie die Bodenfeuchtigkeit oder Niederschlagsmenge eingestellte Richtwerte überschreiten. Das ist ein halbautomatisches System. Wie funktioniert ein vollautomatisches?

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Vollautomatisches Bewässern macht den Menschen überflüssig

Vollautomatisch arbeitet ein Bewässerungssystem, wenn es automatisch zu einprogrammierten Zeiten startet und stoppt und wenn der Wettersensor bei Überschreiten der Richtwerte ebenso automatisch dafür sorgt, dass die Pflanzen nicht länger bewässert werden. Der Gartenbesitzer programmiert in diesem Fall nur anfangs Bewässerungszeiten in das Steuergerät ein. Anschließend arbeitet der Bewässerungscomputer autark. Solch ein System kann also beispielsweise das Bewässern des Gartens übernehmen, während der Gartenbesitzer und seine Familie im Urlaub sind. Das bedeutet aber auch: In solch einer Situation arbeitet das System unkontrolliert. Der Gartenbesitzer ist nicht vor Ort und kann nicht sehen, ob der Computer die Pflanzen unnötigerweise bewässert und ihnen damit eher schadet als nutzt. Hier leistet ein Wettersensor hervorragende Dienste, indem er diese Kontrollfunktion übernimmt.