« Tipps für das Arbeiten mit Verlegerohren »
Fest installierte Bewässerungssysteme setzen vor allem auf Leitungen aus dem Kunststoff Polyethylen. Warum? Ganz einfach! Man kann PE-Rohre unkompliziert biegen, verformen, bearbeiten und zuschneiden. Für die meisten Arbeiten mit diesen Verlegerohren benötigt man kein besonderes Werkzeug, aber etwas Erfahrung im Umgang mit diesem Werkstoff kann natürlich nicht schaden. Einige Tipps, wie Sie beim Schneiden, Biegen und Kleben von PE-Verlegerohren vorgehen, stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor.
Was sind PE-Rohre?
Bestimmt hat jeder Gärtner die, für die Bewässerung im Garten geradezu idealtypischen, PE-Leitungen schon einmal gesehen. Aber worum handelt es sich dabei eigentlich genau? Häufig wird eine Leitung für die Gartenbewässerung aus Polyethylen auch als PE-Verlegerohr bezeichnet. Dabei handelt es sich aber nicht um fertige, sofort nutzbare Rohrabschnitte. Vielmehr kann man typische Baustoffe dieser Produktfamilie als eine Art Baukasten ansehen. Die eigentlichen Leitungen werden meist als Rollenware angeboten. Hinzu kommen Sonderbauteile, wie Verbinder, Fittings oder auch Hähne, Abzweige und sonstige Zubehörteile. Aus diesen kann dann individuell vor Ort das jeweilige Rohrnetz aufgebaut werden.
Wodurch zeichnet sich Polyethylen aus?
Der Kunststoff, aus dem diese Verlegerohre gefertigt sind, wird landläufig nur mit den Buchstaben P und E bezeichnet. Genau genommen handelt es sich dabei allerdings um eine bestimmte Kunststoffmischung bzw. Produktkategorie, die korrekt als PE-LD oder auch als Weich-PE bezeichnet wird. LD steht dabei für „low densitiy“, also geringe Dichte. Eine geringere Dichte bedeutet aber auch eine weichere Materialbeschaffenheit. Genau deshalb kann man PE-Rohre gut biegen und anderweitig bearbeiten. Vor allem das Biegen steht allerdings im Vordergrund, da diese Fähigkeit die Verarbeitung enorm vereinfacht. Aufgrund dieser Eigenschaft lassen sich die Verlegerohre im Bereich der Gartenbewässerung auch äußerst flexibel einsetzen. Neben der Elastizität des Materials geht mit der geringen Dichte des Kunststoffs ein weiterer Vorteil einher. Unter Hitzeeinwirkung lässt sich das Material nicht nur formen, sondern sogar zeitweilig verflüssigen. Auch das erweitert die Möglichkeiten bei Verlegearbeiten enorm.
PE-Rohr biegen – schnell zum Ziel
Die Möglichkeit, Polyethylen-Leitungen leicht zu biegen, ist ein besonderes Alleinstellungsmerkmal dieser Kunststoffrohre. Das einfache Ablängen und unkompliziert Verbinden ist bei vielen anderen Materialien und Leitungstypen ebenfalls möglich. Aber nur bei diesen Kunststoffrohren gelingt die Formgebung so einfach und ganz ohne Eckstücke und andere Formbauteile. Natürlich geht es nicht völlig ohne Zubehör. Besonders bei engen Radien muss man doch mitunter auf Formstücke zurückgreifen. Trotzdem ist die Verarbeitung so einfach und simpel, dass sie selbst ungeübten Heimwerkern problemlos gelingt.
Die Verarbeitung – mit diesen Tipps gelingt es
Wenn Sie planen, Ihre Gartenbewässerung mit Verlegerohren aus Polyethylen zu realisieren, dann haben wir für Sie in den folgenden Abschnitten die wichtigsten Tipps zusammengestellt. Beachten Sie die folgenden Hinweise, dann gelingt das Biegen der Rohrsegmente fehlerfrei und ohne unnötige Anstrengungen.
Mit Wärme geht es besser – Verlegerohre formen
Das wichtigste Hilfsmittel beim Biegen des Materials ist Wärme. Wie die allermeisten Kunststoffe wird auch Polyethylen mit zunehmender Temperatur weicher. Allerdings behält es bei moderaten Temperaturen im Gegensatz zu vielen anderen Kunststoffen seine Integrität, sodass nach dem Biegen weiterhin ein vollwertig nutzbares Rohr vorhanden ist. Idealerweise hilft ein Föhn oder Heizlüfter, bei vorsichtigem Einsatz auch eine Heißluftpistole, um das Material gleichmäßig zu erwärmen. Anschließend kann das Kunststoffrohr gezielt im Biegebereich weiter erhitzt werden, sodass die Verformung mit geringer Kraft gelingt.
Klemmen statt schrauben – mit Klemmfittings schnell verbinden
Obwohl man die Leitungen aus Polyethylen hervorragend biegen kann, geht es nicht ganz ohne Verbindungs- oder Formstücke. Die hohe Elastizität des Materials erlaubt Klemmfittings, die nach dem Ablängen lediglich aufgesteckt und dann mittels einer Schraubmuffe verbunden werden. Das aufwändige Einschneiden von Gewinden in die Leitungen selbst kann dagegen entfallen. Diese Verbindungsmethode lohnt sich immer dann, wenn etwaige Veränderungen oder ein Rückbau nicht ausgeschlossen werden können. Gerade in der Gartenbewässerung ist das häufig der Fall, da Veränderungen der Beete oder der Bepflanzung zu Anpassungen im Wasserversorgungsnetz führen können.
PE-Rohr kleben – schneller und einfacher als Gewinde, Flansche oder andere Fittings
Soll die Verbindung von Leitungen dagegen dauerhaft und besonders haltbar sein, empfiehlt sich das Verkleben. Polyethylen eignet sich aufgrund seiner chemischen Beschaffenheit besonders gut dafür, durch spezielle Klebstoffe sicher und zuverlässig verbunden zu werden. Wichtig ist hierbei, das Biegen und andere Verformungen oder Bearbeitungen auszuführen, bevor die Verklebung erstellt wird. Andernfalls besteht die Gefahr, die Klebestelle durch die Beanspruchungen zu schädigen oder durch Mikrorisse undicht zu machen. Darüber hinaus bietet sich auch noch die Möglichkeit des Verschweißens unter Hitzeeinwirkung. Allerdings bedarf diese Verbindungstechnik tatsächlich speziellen Werkzeugs, sodass die eigene Erstellung der heimischen Gartenbewässerung aus praktischen Gründen die Verklebung bevorzugen sollte.
PE-Rohr begradigen – Fehler einfach korrigieren
Der Vorteil der Biegefähigkeit von Leitungen aus Polyethylen kann aber auch ein Nachteil sein. Nicht immer geht es darum, Rohrsegmente bewusst zu verformen. Manchmal sollen bereits geformte Leitungen wieder in ihre ursprüngliche Form zurückgebracht werden. Das Begradigen macht beispielsweise dann Sinn, wenn nachträglich Eckstücke oder Abzweigungen eingesetzt werden sollen. Dann kann eine bereits gebogene Leitung wieder gerade gezogen werden, um dann die gewünschte Verbindung im über das Formstück definierten Winkel herzustellen. Möglicherweise wird eine Leitung auch beim Einbau zu stark gebogen. Auch hier kann das Bauteil durch die Begradigung korrigiert und nochmals verwendet werden.
Rohre aus Weich-PE einfach und schnell biegen, verarbeiten und verlegen
Mit Rohren aus Polyethylen erstellen auch Sie das Bewässerungssystem für Ihren Garten im Handumdrehen. Biegen Sie die Leitungen einfach in die nötigen Richtungen oder begradigen Sie falsch geformte Stücke für eine weitere Verwendung. Ganz ohne teure Werkzeuge oder Spezialmaschinen fügen Sie die einzelnen Segmente so Stück für Stück ganz nach Ihrem eigenen Bedarf zu einem funktionierenden Bewässerungsnetz zusammen. Beherzigen Sie die genannten Tipps, wird die Verarbeitung noch einfacher und das Ergebnis noch sicherer.