« So machen Sie Ihr Bewässerungssystem winterfest »
Eine Bewässerungsanlage muss rechtzeitig vor dem ersten Frost für den Winter fit gemacht werden. Um Frostsprengung zu vermeiden, ist es besonders wichtig, alles Wasser muss aus den Leitungen und Schläuchen gründlich zu entfernen. Liegen die Schläuche und Zuleitungen unter der Erde, dann gelingt die Winterentleerung nur, indem man einen Kompressor anschließt und die Leitungen mit Druckluft durchbläst. Wie das funktioniert, worauf man unbedingt achten sollte und warum der Vorgang gefährlich sein kann, erfahren Sie hier.
Frostschäden in den unterirdisch verlegten Zuleitungen vorbeugen
Der nächste Winter kommt bestimmt. Auch wenn die kalte Jahreszeit längst nicht mehr so kalt ist, wie das noch vor Jahrzehnten der Fall war, fallen die Temperaturen nachts immer noch regelmäßig unter den Gefrierpunkt. Das hat auch Folgen für den Garten. Er muss darauf vorbereitet werden. Was für viele Pflanzen und den Gartenteich gilt, gilt erst recht, wenn ein System zur Bewässerung des Gartens vorhanden ist. Eine komplette Winterentleerung ist hier unumgänglich. Alle Rohre und Schläuche des Systems müssen vom Wasser befreit und nach Möglichkeit auch getrocknet werden. Anderenfalls ist die Gefahr außerordentlich groß, dass es bei einem Kälteeinbruch zu Frostschäden kommt.
Bei einem oberirdisch verlegten System ist es relativ einfach, es winterfest zu machen. Anders sieht es hingegen aus, wenn Schläuche und Rohre im Boden vergraben und daher nicht so ohne Weiteres zugänglich sind. Hier hilft nur eine Winterentleerung mit Druckluft. Die ist allerdings alles andere als ungefährlich. Geht etwas schief, dann können nicht nur einzelne Komponenten, wie die automatische Beregnung, beschädigt werden, es besteht sogar akute Verletzungsgefahr für die Person, die die Winterentleerung durchführt. Deshalb sind Vorsicht und Sorgfalt geboten.
Wie funktioniert eine Winterentleerung mit Druckluft?
Solange die Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt liegen, stellt das Wasser, das sich in den Rohren des Bewässerungssystems ansammelt, überhaupt kein Problem dar. Im Winter ändert sich das jedoch, dann geht von dem Wasser eine erhebliche Gefahr für das gesamte System aus. Es kann zu Frostschäden kommen, die unter Umständen die gesamte Anlage zerstören können. Folglich muss ein Bewässerungssystem immer winterfest gemacht werden. Das bedeutet zuallererst, dass alles Wasser komplett aus den Leitungen entfernt werden muss.
Bei einem Bewässerungssystem bzw. einer Beregnungsanlage mit oberirdischen Leitungen lässt sich diese Winterentleerung relativ leicht durchführen. Sind die Leitungen jedoch unterirdisch verlegt, also im Boden vergraben, sieht die Sache hingegen ganz anders aus. Man kann sie ja schlecht ausgraben und irgendwo zum Trocknen aufhängen. Hier muss also eine andere Lösung her. Man muss die unterirdischen Zuleitungen ausblasen. Das Durchpusten ist eine wichtige Maßnahme, um eine Beregnungsanlage frostsicher zu machen.
Damit diese Maßnahme auch tatsächlich funktioniert, braucht es zwingend einen Kompressor, der die Druckluft mit einem Druck von rund 3,5 bar durch Rohre und Schläuche schickt. Selbstverständlich ist dafür ein eigener Zugang zum Leitungssystem vonnöten, an dem der Kompressor angeschlossen werden kann. Als sehr hilfreich hat sich dabei vor allem ein sogenannter Kugelhahn mit Druckluftanschluss erwiesen. Er kann direkt an der Wasserquelle und vor allem das ganze Jahr über verwendet werden. Der integrierte Druckluftanschluss sorgt dafür, dass kein zusätzlicher Anschluss montiert werden muss.
Was aber bewirkt die Druckluft bei der Winterentleerung? Bei der Winterentleerung mit Druckluft sorgt die mit hohem Druck eingepresste Luft dafür, dass das Wasser regelrecht aus den Leitungen getrieben wird. Dazu muss allerdings auch mindestens ein Ventil im System geöffnet sein, damit das Wasser tatsächlich austreten kann. Nach gewissenhafter Durchführung dieser Maßnahme, sind die Rohre wasserfrei und können somit auch bei starkem Frost nicht mehr einfrieren. Die gefürchtete Frostsprengung droht dann nicht mehr, die unterirdisch verlegten Rohre sind dann winterfest.
Wie läuft die Winterentleerung mit Druckluft genau ab?
Bevor es mit der Winterentleerung los geht und der Kompressor angeschlossen werden kann, muss erst einmal die Wasserversorgung gekappt werden. Nutzt man einen Kugelhahn mit Druckluftanschluss ist das überhaupt kein Problem – man schließt einfach den Hahn. In der Regel lässt sich ein solcher Hahn unabhängig von der jeweiligen Wasserquelle verwenden. Ob die Gartenbewässerungsanlage aus der öffentlichen Wasserversorgung gespeist wird, oder ob ein Intermediate Bulk Container (IBC) als Wassertank genutzt werden. In diesem Zusammenhang sei noch kurz darauf verwiesen, dass auch ein IBC-Container vor Frost geschützt und unbedingt winterfest gemacht werden muss.
Ist das Wasser abgestellt, der Zugang zum System also gesperrt, kann der Kompressor angeschlossen werden. Bevor es aber nun wirklich mit dem Durchblasen los gehen kann, muss am Kompressor erst einmal der Druck eingestellt werden, mit dem das Gerät die Luft durch Leitungen schicken soll. Dazu nutzt man das Druckregulierungsventil, über das jeder Kompressor verfügt. Ein Druck von etwa 3,5 bar oder auch etwas weniger ist in den allermeisten Fällen vollkommen ausreichend.
Wer in erster Linie PVC-Schläuche oder Rohre verlegt hat, sollte sich mit dem Druck eher zurückhalten. Durch den hohen Druck entsteht in den Leitungen Reibung, die wiederum eine erhebliche Hitzeentwicklung bewirken kann, die wiederum das PVC schädigt. Der nächste Schritt auf dem Weg, eine Beregnungsanlage frostsicher zu machen, ist sehr einfach: Der Kompressor wird eingeschaltet und nimmt damit seine Arbeit auf. Das System wird nun so lange ausgeblasen, bis kein Wasser mehr austritt. Besteht es aus mehreren einzelnen Stationen bzw. Abschnitten, muss jede einzelne Station ausgeblasen werden. Wichtig: Stets muss mindestens ein Ventil geöffnet sein. Ist dies nicht der Fall, darf der Kompressor unter keinen Umständen eingeschaltet bzw. in Betrieb genommen werden.
Welche Gefahren bestehen bei dieser Art der Winterentleerung?
Wie bereits angedeutet ist eine Winterentleerung mit Druckluft nicht ganz ungefährlich. Wenn mit einem relativ hohen Luftdruck von 3,5 bar gearbeitet wird, besteht immer ein gewisse Risiko, dass es durch Vorsicht und Sorgfalt zu minimieren gilt. Denn bei dieser Methode der Winterentleerung werden erhebliche Kräfte frei gesetzt, die zu Verletzungen führen können. Deswegen sollten unbedingt geeignete Schutzmaßnahmen und Vorkehrungen getroffen werden. Unbedingt sollte man bei dieser Tätigkeit eine Schutzbrille tragen. Denn die Augen sind sehr empfindlich und darum auch sehr verletzlich. Schon kleinste Teile, die unter hohem Druck den Augapfel treffen, können schwerwiegende Verletzungen bis hin zum Erblinden verursachen.
Eine weitere wichtige Schutzmaßnahme ist, sich möglichst von allen ober- und unterirdischen Elementen des Bewässerungssystems nach Möglichkeit fern zu halten. Distanz spielt also beim Ausblasen eine große Rolle. Eine Beregnungsanlage frostsicher zu machen und sie im Winter zuverlässig vor Frost zu schützen, ist eine Tätigkeit, die sich leicht und ohne fremde Hilfe bewerkstelligen lässt. Allerdings sollte man dabei die genannten Schutzmaßnahmen beherzigen und konzentriert sowie sorgfältige Arbeiten.