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Pflanzen ausreichend mit Wasser zu versorgen, ohne dabei kostbare Ressourcen zu verschwenden: Das ist die große Herausforderung, wenn man Gärten, Felder und Parks bewässert. Für viele Gartenpflanzen und auch im Bereich der Landwirtschaft kann eine Wurzelbewässerung die optimale Methode sein, um dieses Ziel zu erreichen. Die Unterflurbewässerung durch Tropfschläuche bringt das Wasser nämlich exakt dahin, wo es gebraucht wird.
Wie funktioniert eine Wurzelbewässerung?
Wie jedes Bewässerungssystem benötigt auch die Wurzelbewässerung eine Wasserquelle und ein Zuleitungssystem. Als Wasserquelle eignen sich in einem privaten Garten zum Beispiel ein Trinkwasseranschluss oder auch ein Regenwassertank. Solch ein Tank kann aus einem robusten Intermediate Bulk Container (IBC) bestehen, der über das Fallrohr der Hausdachentwässerung mit Regenwasser gefüllt wird. Eine leistungsstarke Gartenpumpe pumpt dieses Regenwasser dann in unterirdisch verlegte Tropfschläuche, über die es an die Wurzeln der Pflanzen abgegeben wird. Mit solch einem System der Wurzelbewässerung kann man unter anderem große Rasenflächen, Kräuter-, Gemüse und Blumenbeete bewässern.
Wurzelbewässerung ist eine Tröpfchenbewässerung
Die Wurzelbewässerung ist eine Form der Mikrobewässerung. Als Tröpfchenbewässerung gibt sie aus Löchern in den Tropfschläuchen kontinuierlich einzelne Wassertropfen an die Umgebung ab. Sie unterscheidet sich damit grundlegend von Sprinklern und Regnern, die eine große Wassermenge in kurzer Zeit über eine große Fläche verteilen können. Die großflächige Verteilung des Wassers ist durchaus auch mit einer Mikrobewässerung möglich. Dafür muss man aber entsprechend viele Tropfschläuche verteilen. Die Installation solch eines Systems ist aufwändiger als die eines Sprinklersystems, aber die Bewässerung funktioniert zielgenauer und spart dadurch kostbares Wasser. Bei einem System mit Tropfschläuchen für die Mikrobewässerung kann man Schläuche ober- oder unterirdisch verlegen. Sie oberirdisch zu verlegen, ist einfacher. Die unterirdische Variante hat aber den Vorteil, dass ein geringerer Teil des Wassers an heißen Tagen verdunstet, bevor es der Bepflanzung zugutekommen kann.
Pluspunkte der Unterflurbewässerung
Die Wurzelbewässerung wird in der Landwirtschaft genutzt, um den Wasserverbrauch zu senken und zugleich Erträge zu steigern. Mit diesen Bewässerungssystemen kann der Ernteertrag tatsächlich in vielen Fällen um bis zu 30 Prozent gesteigert werden. Noch beeindruckender sind die Zahlen für den Wasserverbrauch, hier lassen sich bis zu 50 Prozent Wasser einsparen. Für die Verteilung des Wassers, das bei Bedarf mit Dünger angereichert wird, ist nur ein relativ geringer Druck nötig. Durch die direkte Versorgung werden die Wurzeln in der Regel kräftiger, was mittelfristig oft die Qualität des Bodens steigert. Professionell einsetzbar sind die Systeme nicht nur auf landwirtschaftlich genutzten Feldern, sondern auch in Gewächshäusern sowie in Park- und Sportanlagen. In solchen Anlagen macht sich ein weiterer Vorteil bemerkbar: Unterirdische Schläuche sind unsichtbar und bewässern Rasenflächen, ohne ihre Nutzung zu beeinträchtigen. Dieser Vorteil und viele der anderen hier genannten sind auch für Bewässerungssysteme in privaten Gärten relevant.
Direkte Bewässerung der Wurzeln als besonders nachhaltige Bewässerungsmethode
Die Wasserersparnis ist nicht der einzige Grund, warum eine Wurzelbewässerung mit Tropfschlauch die Umwelt schont. In der Landwirtschaft kann sie zudem den Düngemitteleinsatz reduzieren. Der Dünger wird der Bepflanzung ebenso zielgenau wie die benötigte Wassermenge zugeführt. Damit das System besonders nachhaltig wird, kann man es mit einem System zur Regenwassernutzung kombinieren. Dann sammelt ein für diesen Zweck wiederaufbereiteter und ursprünglich gewerblich genutzter IBC-Container Niederschlagswasser. Vom IBC gelangt das Wasser zu Kübelpflanzen, Beeten und Sträuchern. Das Regenwasser aus dem Container ist sehr weich, was viele Pflanzen bevorzugen.
Am Anfang heißt es: Tropfrohr verlegen
Das unterirdische Bewässerungssystem zu installieren, ist anfangs etwas aufwändig. Man sollte deshalb vorab genau planen, wo und wie man die Schläuche platzieren möchte. Um für eine Wurzelbewässerung ein Tropfrohr zu verlegen, muss man etwa fünf bis zehn Zentimeter tief graben. Die Schläuche verlegt man in parallelen Reihen oder als Gitternetz. Die Abstände zwischen den Schläuchen betragen im Idealfall 30 bis etwa 50 Zentimeter. In einem Gitternetz sollten 30×30 bis 50×50 Zentimeter große Quadrate entstehen. Jeder Tropfschlauch lässt sich an ein ebenfalls unter der Erde verlegtes Zubringersystem mit einem Hauptwasserschlauch anschließen.
Wichtig ist die Auswahl robuster und lange haltbarer Schläuche. Unterirdisch platzierte Systeme müsste man schließlich erst einmal freilegen, um defekt gewordene Rohre zu ersetzen. Wer auf hohe Qualität achtet, installiert aber ein langlebiges System, so erspart man sich unnötigen Wartungs- und Reparaturaufwand. Ebenfalls wichtig ist ein gutes Filtersystem, das sich etwa am IBC-Container installieren lässt. Es filtert Schmutz und andere Fremdpartikel aus dem Wasser heraus und verhindert so, dass die unterirdischen Rohre verstopfen.
Unterflurbewässerung ist vollautomatisch möglich
Eine Wurzelbewässerung lässt sich mithilfe eines Bewässerungscomputers und geeigneter Ventile komplett automatisieren. Man gibt dafür in den Rechner die Zeiten ein, in denen die Bewässerung beginnen und enden soll. Das ist bei einigen Modellen auch ferngesteuert über WLAN möglich. Der Computer regelt die Wasserzufuhr über die Ventile entsprechend. Integriert man zusätzlich Sensoren in das System, kann man Pflanzen noch nachhaltiger bewässern. So messen beispielsweise Bodenfeuchtesensoren den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens. Ist der bereits relativ hoch, ist eine zusätzliche Befeuchtung unnötig. Dann unterbricht der Bewässerungscomputer den eingestellten Bewässerungszyklus.
Die Wurzelbewässerung von Pflanzen muss keineswegs die einzige Art der Bewässerung sein, die mit solch einem System gesteuert wird. Mithilfe des Computers lassen sich Gärten und Grünanlagen in verschiedene Sektoren einteilen. Die einzelnen Sektoren können dann zu unterschiedlichen Zeiten bewässert werden. Dadurch kann man dem einen Sektor Wasser über eine Wurzelbewässerung zuführen, während der andere zu einer anderen Zeit mit Sprinklern bewässert wird. So entstehen komfortable und nachhaltige Systeme für ein optimales Bewässern von Pflanzen aller Art.